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oktoberweine

Lieblingsweine aus dem eigenen Sortiment

Aktualisiert: 29. Apr. 2020

Mmmmmh, schwierig! Will ja nicht umbedingt einige Weine bevorzugen. Erst mal perse: Alle Weine, die es längerfristig bei mir ins Sortiment schaffen, sind irgendwie LIEBLINGSWEINE. Sie haben alle (mehr oder weniger) ein super Preisleistungsverhältnis, sind alles interessante Weine aus der mediterranen, bzw. (nord-)alpinen Region und sind alle (mehr oder weniger) eine Bereicherung für den Schweizer Weinmarkt. Ich liebe sie, wie meine Kinder. Trotzdem gibt es den ein oder anderen, der vielleicht oft missverstanden wird und dabei doch soooo eine Klasse aufweist. Dann gibt es den, den keiner so recht auf dem Schirm hat, bis er im Glas und schliesslich am Gaumen der Kundschaft klebt und dort für ein sagenhaftes Feuerwerk sorgt. Und wiederum gibt es Weine, da sind wir einfach heilfroh, sie für uns und unsere Kundschaft gefunden zu haben, bevor sie jemand anderes hat.

Hier kommen also drei Lieblinge die ich gerne mit Ihnen teilen möchte.

 

"Dickes Ding" Rotweincuveé von Markus Bruker, Württemberg | Jahrgang 2015


Markus Bruker zeigt mit der Rotweincuvée “Dickes Ding” was ein großer Württemberger ist. Die im Barrique gereifte Cuvée aus Syrah und Cabernet Franc zeigt eine dichte Nase mit Aromen von Cassis, Brombeeren, Tabak, Zedernholz, Kaffee, Minze und Pfeffer. Über den Abend verteilt, und während man es sich im Ohrensessel bereits gemütlich gemacht hat, kommen noch Nelken, Kardamom und Veilchen zum Vorschein. Der Cabernet Franc dominiert die Nase, der Syrah den Gaumen.


Warum ich diesen Wein besonders mag: Ich liebe Cabernet Franc. Am liebsten natürlich reinsortig. Diese Cuvée schafft es aber wunderbar, das beste aus beiden Rebsorten zu vereinen. Der Cabernet Franc bringt die würzige Paprika, das Animalische, diese tiefwurzlige Minaralik hervor die dem Wein das Rückgrat gibt, Der Syrah mit seinem fruchtigen Säurespiel ist wie Ein Roter schal, den man dem Wolf umgelegt hat. Er umschmeichelt, verharmlost und dekoriert den Cabernet ein wenig. Eine herrlich gelungene Cuvée, nicht aus Frankreich, nichrt aus Spanien oder Italien, sondern aus dem sonnigen Süden Deutschlands. Absolute Granate dieser Wein. Wenn der hier in Zürich erst mal Fuss fasst, dann Halla die Waldfee.

 

Riesling "Ried Loibenberg" von Rainer Wess, Krems | Jahrgang 2016


Der Loibenberg zählt zu den grossen Lagen im Osten der Wachau. Seine steilen Terrassen und der Gföhler Gneiss als Bodentyp sind die Merkmale dieser Weingärten. Sattes Gelbgrün mit Silberreflexe verzaubern schon beim Betrachten im Glas. Attraktive weiße Tropenfrüchte, strömen über die Nase schnell zum Gaumen und konkretisieren nun Maracuja und Litschi, etwas Pfefferminz und ein Hauch von Zitruszesten. Ungemein saftig und extraktstark dieser leicht reif wirkende Riesling. Er kennt einige Gastronomen im Kanton Zürich als seinen festen Platz auf deren Weinkarte.


Warum ich diesen Wein besonders mag: Was ein Riesling. Klementinenzesten unterlegen Maracujanoten. Exotik trifft auf Steillagenmineralik bei einem blitzsauber ausbalanciertem Säurebogen und einer leicht verbleibender Fruchtsüsse im Abgang. Wer diesen Riesling aus der Krems nicht mag, dem ist nicht mehr zu helfen. Hätte ich noch Dates, wäre das mein perfektes Mitbringsel. Frauen wie Männer lieben diesen Wein, wenn er die richtige Temperatur hat.

 


Schaumwein "Brut Rosé" von Fred Loimer, Kamptal| Jahrgangsunabhängig


Bis 1998 wurde im Weingut Loimer wie vielerorts in der Gegend kein Sekt produziert. 2013 hat Fred Loimer den Faden wieder aufgenommen. Die Grundweine aus Zweigelt, Pinot noir und Chardonnay stammen aus Lagen in Langenlois und Gumpoldskirchen und werden flaschenvergoren. Die Ausbeute bei der Ganztraubenpresse liegt bei 50 Prozent. Der Most vergärt mit safteigenen Hefen im Stahltank und wird nach einem knappen Jahr in die Flaschen gefüllt. Nach zwei Jahren wird er degorgiert. Die Dosage liegt bei rund 6 Gramm. Der pinkfarbige Brut Rosé zeigt ein florales Bouquet und Noten, die an Erdbeeren erinnern. Die Mousse ist feinperlig und anhaltend. Ein eleganter, vollmundiger Schaumwein, ausgewogen und vielschichtig.


Warum ich diesen Wein besonders mag: Wir haben uns mit einigen Brautpäärchen schon durch so manchen Champagner / Sekt / Secco und was weiss ich nicht alles durchprobiert. Wir kommen immer öfter zu dem Entschluss, grosse Schaumweine brauchen keinen zusätzlichen Zucker um die Harmonie mit der hohen Säure zu erreichen. Die perfekte Balance wird alleine durch die Reifung auf der Hefe erreicht. Der Körper wird dabei cremiger und voller, und über die Jahre der Flaschenreifung bindet sich die Säure auch schön ein. Die meisten grossen Schaumweine sind daher «Brut» oder neu im Trend «Brut Nature». Fred Loimers Sekt entwickelt sich prächtig mit etwas Luft und überzeugt uns, aber auch verliebte Päärchen mit hefige Noten, sowie einem Aromaspiel von Zwetschkenmus und kirschgespickten Plunderteigtaschen. Im allgemeinen eine dezente Frucht und ein feines Mousseux. weißer Nougat, Haselnusskuchen, … der perfekte Schaumwein für den perfekten Moment. Wir finden, er kommt einem Champagner schon recht nahe.

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